In dieser Lektion werden wir das offizielle Java Development Kit (JDK 13) von Oracle auf einem Windows 10 PC installieren.
Als ersten Schritt werden wir die offizielle Oracle JDK 13 Installationsdatei von der Herstellerwebseite (oracle.com) herunterladen. Das Unternehmen Oracle ist der Hersteller der Java Plattform und stellt auf seiner Webseite die aktuellen JDK Versionen zum Download bereit.
Nachdem wir die JDK Installationsdatei heruntergeladen haben, führen wir die Installation von Java 13 auf einem Windows 10 PC durch. Dafür nutzen wir den Installationsassistenten des Oracle JDK 13, der uns durch alle erforderlichen Installationsschritte führt.
Im Anschluss an die Installation werden wir eine Änderung an den Systemumgebungsvariablen vornehmen, so dass wir von jedem beliebigen Verzeichnis aus auf das Java Development Kit zugreifen können, und abschließend mit einer kleinen Java Testanwendung die korrekte Installation des Oracle JDK 13 überprüfen.
Hinweis: Wir werden jeden Installationsschritt exakt dokumentieren, so dass auch Programmieranfänger die Installation des Oracle JDKs problemlos durchführen können. Für alle Java-Neulinge haben wir außerdem in der Lektion Java auf einem Windows PC installieren den Aufbau des Java Development Kit detailliert beschrieben.
Die Installation von Java 13, dem Oracle JDK 13, besteht somit aus den folgenden Schritten, die auch gleichzeitig die Kapitel dieser Lektion sind:
1. Download der Installationsdatei des Oracle JDK 13 (Java Development Kit)
Beginnen wir nun mit dem ersten Installationsschritt und laden die Installationsdatei des aktuellen Java Development Kit Oracle JDK 13 aus dem Internet herunter.
Bevor wir mit dem Download beginnen, möchten wir noch kurz erklären, was das offizielle JDK von Oracle genau ist und wie es sich vom freien OpenJDK, welches auch von Oracle bereitgestellt wird, unterscheidet.
Oracle stellt seine offizielle Java Standard Edition Implementierung unter der Bezeichnung Oracle JDK zur Verfügung. Vor 2019 war dies auch die am meisten genutzte Java Version für Software-Entwickler.
Neben dem offiziellen JDK stellt Oracle auch das freie und quelloffene OpenJDK, welches die Referenzimplementierung für die Java Standard Edition bildet, bereit. Alle Entwicklungen an der Programmiersprache Java und der Plattform werden dort durchgeführt.
Das OpenJDK wird von Oracle selbst kompiliert. Die aktuellen Versionen des OpenJDK sind auf der Webseite jdk.java.net abgelegt. Dort sind die OpenJDK x64-Builds für Windows, Linux und macOS zu finden.
Wir werden in dieser Lektion aber das Oracle JDK installieren. Für alle Leser, die erfahren möchten wie das aktuelle OpenJDK installiert wird, haben wir in der Lektion Installation des OpenJDK 13 auf einem Windows PC alle Installationsschritte ausführlich beschrieben.
Das offizielle Oracle JDK unterscheidet sich nur in einigen wenigen Punkten vom freien und kostenlosen OpenJDK. Welche das sind, haben wir in dem unteren Akkordion für euch zusammengefasst.
Oracle hat sich das Ziel gesetzt, OpenJDK– und Oracle JDK-Binärdateien so identisch wie möglich zu erstellen. Dennoch gibt es für das aktuelle JDK 13 einige Unterschiede zwischen den beiden JDKs.
Die derzeitigen Unterschiede sind:
- Oracle JDK bietet „Installer“ an, die nicht nur die JDK-Binärdateien in Ihrem System platzieren, sondern auch Update-Regeln enthalten und in einigen Fällen einige gängige Konfigurationen wie das Setzen gemeinsamer Umgebungsvariablen (z.B. JAVA_HOME in Windows) und das Erstellen von Dateiverknüpfungen (z.B. das Starten von .jar-Dateien mit Java) handhaben. OpenJDK wird nur als komprimiertes Archiv (tar.gz oder .zip) angeboten.
- Der Befehl
javac -release
für die Release-Werte 9 und 10 verhalten sich unterschiedlich. Oracle JDK-Binärdateien beinhalten APIs, die nicht zu OpenJDK-Binärdateien hinzugefügt wurden, wie z.B. JavaFX, Ressourcenmanagement und (Änderungen vor JDK 11) JFR-APIs. - Die Nutzungsaufzeichnung ist nur in Oracle JDK verfügbar.
- Oracle JDK verlangt, dass kryptografische Drittanbieter mit einem Java Cryptography Extension (JCE) Code Signing Certificate signiert werden. OpenJDK erlaubt weiterhin die Verwendung von unsignierten Krypto-Drittanbietern.
- Die Ausgabe des Befehls
java -version
ist unterschiedlich. Oracle JDK gibt Java zurück und enthält den Oracle-spezifischen Bezeichner. OpenJDK gibt OpenJDK zurück und enthält nicht den Oracle-spezifischen Bezeichner. - Oracle JDK ist unter der OTN-Lizenz verfügbar. OpenJDK ist unter GPLv2wCP freigegeben. Die mitgelieferten Lizenzdateien sind daher unterschiedlich.
- Oracle JDK vertreibt FreeType unter der FreeType-Lizenz und OpenJDK unter der GPLv2. Der Inhalt von \legal\java.desktop\freetype.md ist daher anders.
- Oracle JDK hat Java Cup und Steam Icons und OpenJDK hat Duke Icons.
- Der Oracle JDK-Quellcode enthält „ORACLE PROPRIETARY/CONFIDENTIAL. Use is subject to license terms.“ Der mit OpenJDK verteilte Quellcode bezieht sich stattdessen auf die GPL-Lizenzbedingungen.
Aufpassen muss man bei den Lizenzbedingungen:
- Das OpenJDK von Oracle steht unter der GNU General Public License v2 mit der Classpath Exception (GPLv2+CPE). Es ist kostenlos, quelloffen und kann frei eingesetzt werden.
- Das JDK von Oracle steht unter eine kommerziellen Lizenz. Somit kann das Oracle JDK nicht kostenlos kommerziell eingesetzt werden. Oracle erlaubt die Nutzung nur für „personal use and development use“ unter bestimmten Umständen. Möchte man das JDK von Oracle kommerziell einsetzen, ist der Erwerb einer Lizenz von Oracle notwendig.
Da die Unterschiede zwischen dem Oracle OpenJDK und dem Oracle JDK nur sehr gering sind, ist es empfehlenswert das freie und quelloffene OpenJDK für die Entwicklung von eigenen Java Anwendungen zu verwenden. Es kann kostenfrei genutzt werden und bildet die Referenzimplementierung der Java Standard Edition. Aus diesen Gründen verwenden wir das OpenJDK auch in unserem Java Kurs als JDK unserer Wahl.
Möchte man Support für das Java Development Kit vom Hersteller erhalten, ist das Oracle JDK eine sehr gute Wahl. Zudem sind für das Oracle JDK auch sog. Long Term Support (LTS) Versionen verfügbar. Diese werden über einen langfristigen Zeitraum mit Bugfixes und Updates von Oracle versorgt.
Momentan sind Oracle JDK 8 und Oracle JDK 11 als LTS-Versionen verfügbar. In unseren Anleitungen Installation des Oracle JDK 8 (LTS) und Installation des Oracle JDK 11 (LTS) haben wir ausführlich beschrieben, wie die jeweilige Java Long Term Support Variante auf einem Windows 10 PC installiert wird.
Zudem sind noch weitere Java Distributionen mit Langzeit-Support als Alternativen verfügbar. Diesen sind die Java Distributionen von Amazon und AdoptOpenJDK, welche von vielen Entwicklern sehr geschätzt werden. In unseren Beiträgen Amazon Corretto installieren und AdoptOpenJDK installieren zeigen wir, wie die alternativen Java Distributionen auf einem Windows PC installiert werden.
1.1 Herunterladen des Oracle JDK 13 von der offiziellen Hersteller-Webseite
Wir werden nun das Oracle JDK 13 aus dem Internet herunterladen. Wie wir bereits erfahren haben, wird dieses JDK von Oracle kompiliert und für mehrere Plattformen bereitgestellt.
Da wir in dieser Lektion das Oracle JDK 13 auf einem Windows 10 PC installieren werden, laden wir die Oracle JDK-Portierung für Windows 64-Bit herunter. Es werden aber auch Portierungen für andere Betriebssysteme (Linux, macOS) von Oracle bereitgestellt.
Auf folgender Seite kann die aktuelle Version des Oracle JDK 13 heruntergeladen werden:
Webseite des Oracle JDK 13Wir klicken nun auf den oben aufgeführten Link, wodurch wir zur offiziellen Oracle JDK Seite gelangen.
Auf der verlinkten Seite von Oracle werden verschiedene Versionen des Oracle JDK zum Download bereitgestellt. Es stehen folgende Versionen zur Auswahl:
- Oracle JDK 13 (Java SE 13)
- Oracle JDK 11 LTS (Java SE 11)
- Oracle JDK 8 LTS (Java SE 8)
Wir möchten nun das aktuelle Oracle JDK 13 herunterladen. Um zu der entsprechenden Download-Seite zu gelangen, klicken wir auf den Download Button (Markierung A):
Übersichtsbereich der Oracle JDK Webseite
(Quelle: https://www.oracle.com/technetwork/java/javase/downloads/index.html [Stand: Dezember 2019])
Nachdem wir auf den Download Button (Markierung A) geklickt haben, öffnet sich die Download-Seite des Oracle JDK 13, welche die Auflistung der verschiedenen JDK Installationsdateien enthält.
In der unteren Abbildung ist die Download-Seite des Oracle JDK 13 dargestellt:
Auflistung der verschiedenen Oracle JDK Installationsdateien (Portierungen des JDK 13)
(Quelle: https://www.oracle.com/technetwork/java/javase/downloads [Stand: Dezember 2019])
Wir möchten unter Microsoft Windows 10 (64 Bit) Java Anwendung programmieren, daher ist für uns das Oracle JDK mit der Bezeichnung Windows x64 die richtige Wahl. In der Liste befindet sich die von uns benötigte JDK Installationsdatei an der vorletzten Stelle.
Um den Download der Oracle JDK Installationsdatei starten zu können, muss den Oracle Technology Network License Agreement for Oracle Java SE Bedingungen zugestimmt werden. Erst wenn der rot markiere Radiobutton (Markierung A) angeklickt wurde, kann die gewünschte JDK Installationsdatei heruntergeladen werden.
Der Download-Link ist in der oberen Abbildung mit einer roten Linie markiert worden und trägt die Bezeichnung jdk-13.0.1_windows-x64_bin.exe. Wir starten den Download des Oracle JDK, indem wir auf den markierten Link (Markierung B) klicken.
Der Download beginnt sofort und sollte aufgrund der geringen Dateigröße, weiniger als 160 MB, auch nicht sehr lange dauern. Sobald der Download der Oracle JDK Installationsdatei abgeschlossen ist, kann mit der Installation der aktuellen Java SE Development Kit 13 Programmdateien begonnen werden.
2. Installation des Oracle JDK 13 auf einem Windows 10 PC
Die Installationsdatei sollte nun wie oben beschrieben heruntergeladen worden sein und sich in dem Download-Ordner des PCs befinden. Sie enthält die Programmdateien des Oracle JDK, also ausführbare Programme wie Compiler und Interpreter sowie die Bibliotheken des Java Development Kits.
In der unteren Abbildung ist die heruntergeladene Installationsdatei des Oracle JDK 13 (Markierung A) zu sehen. Sie ist etwa 160 MB groß und befindet sich in unserem Fall im Download-Ordner:
Wir werden den Installationsprozess des Oracle JDK 13 nun starten. Dazu führen wir folgende Schritte aus:
- Wir navigieren in den Ordner, in welchem die Oracle JDK Installationsdatei abgespeichert wurde.
- Anschließend führen wir die Installationsdatei per Doppelklick aus.
Es wird uns nun der Zustimmungs-Dialog der Benutzerkontensteuerung von Windows angezeigt. Diesem Zustimmungs-Dialog müssen wir zustimmen, um die Installation des Oracle JDK auf dem Rechner zu erlauben.
Nachdem wir die Erlaubnis zur Installation erteilt haben, öffnet sich der Installation Wizard-Dialog des Oracle JDK 13, welcher uns durch den Installationsprozess führt.
Der Installation Wizard-Dialog des Oracle JDK 13 ist in der unteren Abbildung dargestellt:
Auf der ersten Seite des Installation Wizard-Dialogs werden wir über das Oracle JDK informiert. Wir starten den Installationsprozess mit einem Klick auf den Next > Button.
Nun öffnet sich der Destination Folder-Dialog des Installation Wizards, der über die zu installierenden Komponenten und das Installationsverzeichnis für das Java Development Kit 13 informiert:
Wir übernehmen die Standardeinstellungen, wodurch das Oracle JDK 13 in den Windows Programme Ordner installiert wird. Mit einem Klick auf den Next Button lassen wir das Installieren der Oracle JDK Dateien beginnen.
Es öffnet sich nun der Progress-Dialog des Installation Wizards, der über den Installationsfortschritt des Java Development Kit 13 informiert:
Das Installieren der Oracle JDK Dateien sollte weniger als eine Minute in Anspruch nehmen. Der grüne Balken informiert uns über den aktuellen Installationsfortschritt.
Sobald das Kopieren der JDK Dateien abgeschlossen wurde, öffnet sich der Complete-Dialog des Installation Wizards. Dieser teilt uns die erfolgreiche Installation des Java Development Kit 13 mit:
Den Installation Wizard-Dialog des Oracle JDK 13 beenden wir nun mit einem Klick auf den Close Button.
Wir haben nun die Installation des Oracle JDK 13 und somit auch der Java 13 Standard Edition auf unserem Windows 10 Rechner abgeschlossen.
Als Nächstes möchten wir die Oracle JDK Installation überprüfen. Doch bevor wir mit der Überprüfung beginnen, ist es sinnvoll, noch einen kurzen Blick auf den Inhalt des Oracle JDK Ordners zu werfen.
2.1 Der Inhalt des Oracle JDK 13 Ordners
Wir werden nun die Ordnerstruktur des Oracle JDK Ordners genauer betrachten. Das wichtigste Unterverzeichnis /bin enthält die JDK-Werkzeuge, die für das Kompilieren und Ausführen von Java Anwendungen benötigt werden.
In der unteren Abbildung ist der Inhalt des Oracle JDK Verzeichnisses dargestellt. Es ist zudem der absolute Pfad des Oracle JDK Ordners (Markierung A) zu erkennen:
- bin – In diesem Unterordner befinden sich Entwicklungswerkzeuge des Oracle JDK 13. Besonders wichtig sind bspw. der Java-Interpreter
java.exe
und der Java-Compilerjavac.exe
. - conf – Hier befinden sich wichtige Konfigurationsdateien.
- include – Enthält Werkzeuge für die Anbindung von Java an C und C++ Programme.
- jmods – Wichtige Java-Module des Oracle JDKs, bspw. das Basis-Modul.
- legal – Dieser Ordner enthält wichtige Lizenzangaben.
- lib – Enthält interne JDK-Werkzeuge und auch das Archiv
src.zip
mit dem Quellcode der öffentlichen Java-Bibliotheken. - release – Datei mit Schüssel-Wert-Paaren mit Infos über das Oracle JDK Release.
Wir haben nun den Inhalt des eben entpackten Oracle JDK Ordners und dessen Struktur kennengelernt. Als Nächstes möchten wir die Oracle JDK Installation mit Hilfe der Windows Eingabeaufforderung überprüfen.
2.2 Überprüfen der Oracle JDK Installation
Ob die Installation des Oracle JDK 13 fehlerfrei erfolgt ist, können wir sehr schnell mit Hilfe der Windows Eingabeaufforderung überprüfen.
Dazu öffnen wir nun die Eingabeaufforderung folgendermaßen:
- Zuerst drücken wir die Windows-Taste und geben danach den Begriff Eingabeaufforderung als Suchbefehl ein.
- Danach klicken wir auf den oberen Eintrag Eingabeaufforderung.
Es öffnet sich nun die Windows Eingabeaufforderung in einem kleinen Fenster.
In der Eingabeaufforderung werden wir nun die Oracle JDK Installation testen. Dazu müssen wir in das /bin Verzeichnis des Oracle JDK Ordners navigieren, welches in unserem Fall folgenden absoluten Pfad C:\Program Files\Java\jdk-13.0.1\bin
besitzt.
Zu diesem Pfad werden wir nun mit den Befehlen cd..
(einen Ordner nach unten navigieren) und cd Ordnername
(den angegebenen Ordner betreten) navigieren. Die Abkürzung cd steht für change directory, also für Verzeichnis wechseln.
In der unteren Abbildung ist zu erkennen, wie wir in das /bin Verzeichnis des Oracle JDK Ordners (Markierung A) navigiert sind:
In dem /bin Verzeichnis des Oracle JDK Ordners befinden sich die ausführbaren Dateien des Java Development Kits. Für uns sind die beiden Dateien java.exe
und javac.exe
von besonderer Bedeutung.
Mit der ausführbaren Datei java.exe
werden Java Programme gestartet und in der Java Laufzeitumgebung (Java Runtime Environment), einer virtuellen Maschine, ausgeführt.
Mit der anderen ausführbaren Datei javac.exe
werden Java Quelltexte in Java Bytecode übersetzt. In Bytecode übersetzte Dateien tragen die Endung .class
und können in der Java Laufzeitumgebung ausgeführt werden.
Wir werden nun in der Eingabeaufforderung diese beiden Dateien ausführen und uns dabei die Version des installierten Oracle JDKs ausgeben lassen.
Dazu geben wir nun folgende Befehle in der Eingabeaufforderung ein:
- Mit dem Befehl
java.exe -version
werden Informationen über die installierte Java Laufzeitumgebung (Runtime Environment) ausgegeben. - Mit dem Befehl
javac.exe -version
wird die Version des Java Compilers auf der Kommandozeile ausgegeben.
In der unteren Abbildung wurden die beiden Befehle bereits eingegeben:
Mit den oben beschriebenen Befehlen java.exe -version
(Markierung A) und javac.exe -version
(Markierung B) lassen wir uns wichtige Informationen über das installierte Oracle JDK auf der Kommandozeile ausgeben.
Wie zu erkennen ist, wurde das Java(TM) SE Runtime Environment und der Java Compiler der Version 13.0.1 erfolgreich auf unserem Windows 10 PC installiert.
Somit haben wir nun das Oracle JDK 13 auf unserem PC installiert, dessen Ordnerstruktur näher kennengelernt und es auf Funktion getestet. Es ist nun möglich Java Anwendungen zu erstellen, zu kompilieren und auszuführen.
Jedoch wäre dies momentan noch etwas unkomfortabel, da wir beim Kompilieren und Ausführen mit den absoluten Pfadangaben zur Oracle JDK-Installation arbeitet müssten.
Um dies komfortabler zu gestalten, werden wir als Nächstes den Pfad zu dem /bin Ordner der Oracle JDK-Installation in die Windows Umgebungsvariable Path
eintragen. Dadurch wird es möglich sein, Java Quelldateien ohne Angabe des absoluten Pfads zu kompilieren und auszuführen.
3. Eintragen des Pfads zur Oracle JDK-Installation in die Windows Umgebungsvariable Path
Windows 10 verwendet eine Umgebungsvariable mit dem Namen Path
. In dieser Variable wird eine Liste von Verzeichnissen verwaltet, in denen das Betriebssystem nach ausführbaren Programmen sucht, wie bspw. dem Java Compiler.
Die Umgebungsvariable Path
ist also der Suchpfad mit dessen Hilfe die Windows Eingabeaufforderung (auch Windows Shell, Kommandozeile oder Konsole genannt) nach ausführbaren Programmdateien sucht.
Ist das /bin Verzeichnis, welches sich im Oracle JDK-Installationsordner befindet, in den Suchpfad für ausführbare Dateien (Path
) eingetragen, dann können wir bspw. den Java Compiler javac.exe
und die Java Laufzeitumgebung java.exe
von jedem beliebigen Verzeichnis aus ausführen.
Denn das Betriebssystem kennt ja Dank der Path
Umgebungsvariable den Pfad zu den ausführbaren Dateien javac.exe
und java.exe
.
Wenn die Systemvariable Path
nicht entsprechend gesetzt ist, muss immer der vollständigen Pfad zum Java Compiler angeben werden, um diesen auszuführen. Dies würde dann in der Windows Eingabeaufforderung so aussehen:
C:\>"C:\Program Files\Java\jdk-13.0.1\bin\java.exe" -version
Da es in der Praxis sehr umständlich ist, bei jedem Compiler-Aufruf immer den kompletten Pfad zur Oracle JDK-Installation anzugeben, ist es sinnvoll den Suchpfad zu erweitern. Dazu muss der Oracle JDK-Pfad permanent in der Systemvariable Path
gespeichert werden.
Um den Oracle JDK-Pfad permanent zu hinterlegen, muss der vollständige Pfad des /jdk-13.0.1/bin Ordners in die Systemvariable Path
eingetragen werden. In unserem Fall sieht der vollständige Pfad folgendermaßen aus:
C:\Program Files\Java\jdk-13.0.1\bin
Diesen Pfad tragen wir nun mit den folgenden Schritten in die Windows 10 Systemvariable Path
ein:
- Zuerst drücken wir die Windows-Taste und geben danach den Begriff Systemumgebungsvariablen als Suchbefehl ein.
- Danach klicken wir auf den oberen Eintrag Systemumgebungsvariablen bearbeiten, woraufhin sich der Systemeigenschaften-Dialog öffnet.
Nun öffnet sich der Systemeigenschaften-Dialog, in welchem bereits der Erweiter-Tab aktiv ist.
Wir klicken nun auf den Umgebungsvariablen… Button ganz unten:
Danach öffnet sich der Umgebungsvariablen-Dialog von Windows 10. Hier können Benutzervariablen für den angemeldeten Benutzer und Systemvariablen erstellt und bearbeitet werden. Für uns sind die Systemvariablen wichtig.
Wir wählen nun die Systemvariable Path
aus und klicken anschließend auf den Bearbeiten… Button:
Nun öffnet sich der Umgebungsvariable bearbeiten-Dialog, welcher uns alle eingetragenen Verzeichnispfade des Suchpfads übersichtlich anzeigt.
Um den Pfad zum /bin Verzeichnis der Oracle JDK-Installation einzufügen, klicken wir nun auf den Neu Button:
Am Ende der Pfadliste erscheint nun ein neuer leerer Eintrag. In dieses Feld geben wir nun den Pfad zum /bin Ordner der Oracle JDK-Installation ein.
In unserem Fall tragen wir C:\Program Files\Java\jdk-13.0.1\bin am Ende der Liste ein:
Wie in der oberen Abbildung zu erkennen ist, haben wir am Ende der Suchpfad-Liste den Eintrag C:\Program Files\Java\jdk-13.0.1\bin (Markierung A) hinzugefügt. Wenn ihr alle Arbeitsschritte dieser Lektion exakt befolgt habt, sollte dies auch bei euch der Pfad zum /bin Verzeichnis der Oracle JDK-Installation sein.
Um den hinzugefügten Pfad fest in die Systemvariable Path
einzutragen, müssen nun noch alle geöffneten Systemsteuerungs-Dialoge mit jeweils einem Klick auf den OK Button bestätigt werden. Dadurch wird der Suchpfad um den hinzugefügten Eintrag erweitert.
Wir haben nun den Pfad zu dem /bin Ordner der Oracle JDK-Installation in die Windows Umgebungsvariable Path
eingetragen.
Navigiert dazu in das /bin Verzeichnis eurer Oracle JDK-Installation und klickt in das Feld des angezeigten Verzeichnispfads (Markierung A):
Kopiert nun den angezeigten Pfad und fügt ihn in die Systemumgebungsvariable Path
, so wie oben beschrieben, ein.
3.1 Überprüfen der Umgebungsvariable Path und Oracle JDK-Installation
Wir werden nun überprüfen, ob der Oracle JDK-Pfad korrekt in die Umgebungsvariable Path
eingetragen wurde. Hierfür ist es unbedingt erforderlich die Eingabeaufforderung komplett neu zu starten, da nur in einer neu gestarteten Eingabeaufforderung der aktuellste Path
verwendet.
Wir starten nun die Eingabeaufforderung komplett neu:
- Zuerst drücken wir die Windows-Taste und geben danach den Begriff Eingabeaufforderung als Suchbefehl ein.
- Danach klicken wir auf den oberen Eintrag Eingabeaufforderung.
Es öffnet sich nun die Windows Eingabeaufforderung ganz neu in einem kleinen Fenster. Durch das Neustarten haben wir sichergestellt, dass sie die aktuellsten Einträge der Umgebungsvariable Path
verwendet.
Wir möchten uns nun den Inhalt der Umgebungsvariable Path
ausgeben lassen. Zudem möchten wir von einem beliebigen Ordner aus auf die ausführbaren Dateien java.exe
und javac.exe
zugreifen, um zu überprüfen, ob diese Dateien mit Hilfe des von uns erweiterten Suchpfads gefunden werden.
Dazu geben wir nun folgende Befehle in der Eingabeaufforderung ein:
- Mit der Eingabe
path
lassen wir den Inhalt des Suchpfads ausgeben, in welchen wir den Pfad zum /bin Ordner der Oracle JDK-Installation eingetragen haben. - Mit dem Befehl
java.exe -version
prüfen wir, ob die ausführbare Datei java.exe mit Hilfe des von uns erweiterten Suchpfads gefunden wird. - Mit dem Befehl
javac.exe -version
prüfen wir, ob auch die javac.exe Datei mittels Suchpfad gefunden wird.
In der unteren Abbildung wurden alle drei Befehle bereits eingegeben:
Prüfen, ob der Oracle JDK-Path korrekt gesetzt wurde und auf die ausführbaren Java Dateien zugegriffen werden kann
Mit dem Befehle path
lassen wir den Inhalt der Systemumgebungsvariable Path ausgeben. Wie zu erkennen ist, enthält diese den von uns vorher eingefügten JDK-Path (Markierung A).
Mit den anderen beiden Befehlen java -version
und javac -version
lassen wir uns Informationen über die Versionen der Java Laufzeitumgebung und des Java Compilers ausgeben. Gleichzeitig prüfen wir dadurch, ob beide Dateien mit Hilfe des Windows Suchpfads gefunden werden, da wir auf die Dateien von einem beliebigen Verzeichnis aus zugreifen (hier von Verzeichnis C:\ aus).
Wurden alle drei Befehle wie oben beschrieben ausgeführt, ist die Installation von Oracle Java 13 erfolgreich auf dem Windows 10 PC durchgeführt worden. Wir können nun mit dem Programmieren eigener Java Anwendungen beginnen. Dies werden wir im letzen Kapitel dieser Lektion mit einer einfachen Java Testanwendung auch tun.
Achtung: Damit vorgenommene Änderungen an der Systemumgebungsvariable Path
wirksam werden, muss die Eingabeaufforderung neu geöffnet werden. Manchmal ist auch ein Neustart des Betriebssystems erforderlich.
Weiter Hinweise bzgl. der Systemvariable Path
:
- Die Systemvariable
Path
besteht aus einer Reihe von Verzeichnissen, die durch Semikolons voneinander getrennt sind. - Sie ist nicht case-sensitive und wird von Windows in der Reihenfolge von links nach rechts betrachtet.
- Es sollte nur ein /bin-Ordner der Oracle JDK-Installation eingetragen sein. Die anderen folgenden werden ignoriert.
- Der Suchpfad sollte an das Ende Systemvariable
Path
eingetragen werden. - Erst durch Öffnen einer neuen Eingabeaufforderung treten Änderungen der Systemvariable
Path
in Kraft.
4. Programmieren einer einfachen Java Test-Anwendung
Wir haben nun das Java Development Kit erfolgreich installiert und auch den Pfad zur Oracle JDK-Installation in die Umgebungsvariable Path
eingetragen. Somit ist Java 13 einsatzbereit. Wir möchten nun das Oracle JDK 13 das erste Mal verwenden und unser erstes kleines Java Programm schreiben.
Dazu werden wir folgende Schritte ausführen:
- Erstellen einer Quelldatei (source file): Eine Quelldatei enthält den Quelltext. Dieser ist in der Programmiersprache Java geschrieben. Der Quelltext kann von anderen Programmierern verstanden werden. Die Quelldatei wird mit einem Texteditor erstellt und auch verändert.
- Kompilieren der Quelldatei: Das Übersetzen des Quelltextes in Anweisungen die von der Java Virtuellen-Maschine verstanden werden, wird als Kompilieren bezeichnet. Dieser Prozess wird von dem Java Compiler
javac.exe
durchgeführt und als Ergebnis erhält man eine.class
Datei die Java Bytecode enthält. - Ausführen des Java-Programms: Die erstellte
.class
Datei wird mit Hilfe des Java Interpretersjava.exe
aufgerufen und ausgeführt. Als Ergebnis wird eine Meldung auf dem Bildschirm ausgegeben.
4.1 Erstellen einer Java Quelldatei (source file)
Für das Erstellen einer Java Quelldatei wird ein normaler Texteditor, bspw. der Editor von Windows 10, benötigt.
Hinweis: Es ist nicht möglich Java Quelltexte mit Word zu schreiben, da eine Textverarbeitung zusätzliche Sonderzeichen in den Quellcode einfügt und dadurch unser Java Programm fehlerhaft würde. Daher muss unbedingt ein reiner Texteditor verwendet werden.
Wir öffnen nun den Windows Editor wie folgt:
- Zuerst drücken wir die Windows-Taste und geben danach den Begriff Editor als Suchbefehl ein.
- Danach klicken wir auf den oberen Eintrag Editor.
Es öffnet sich der Editor in einem eigenen Fenster.
Wir kopieren nun den unteren Quelltext und fügen diesen in den Editor ein:
HelloWorld.java
public class HelloWorld { public static void main(String[] args) { System.out.println("Hello ProgrammierenLernenHQ World."); } }
Der obere Quelltext enthält die Definition der Klasse HelloWorld mit der statischen main() Methode. Die main() Methode enthält das Hauptprogramm unserer Java Anwendung. Durch sie lassen wir einen kurzen Gruß, die „Hallo Welt“ Botschaft, ausgeben.
Falls ihr den oberen Quellcode selbst eingeben möchtet, achtet bitten unbedingt darauf nur den Text zu übernehmen und nicht auch die Zeilennummern.
Hinweis: Alle Variablen, Anweisungen und Dateinamen müssen wie angegeben geschrieben werden. Der Java Compiler javac.exe
und der Java Interpreter java.exe
sind beide case sensitive. Dies bedeutet, dass für Java ein Unterschied zwischen der Klasse HelloWorld und helloworld besteht. Daher muss immer genau auf die Groß- und Kleinschreibung geachtet werden. Weiterhin muss die Hauptklasse und der Dateiname identisch sein. In unserem Beispiel heißt unsere Hauptklasse HelloWorld. Daher muss die Quelltext-Datei HelloWorld.java heißen.
Im Editor sieht die Quelldatei HelloWorld.java
dann folgendermaßen aus:
Jetzt müssen wir die Quelldatei unter dem Dateinamen HelloWorld.java
abspeichern. Es muss exakt dieser Dateiname sein, da er mit dem Namen der von uns definierten Java Klasse HelloWorld übereinstimmen muss.
Um die Quelldatei zu speichern, öffnen wir nun den Speichern unter-Dialog:
- Zuerst klicken wir in der oberen Menüleiste des Editors auf den Datei Eintrag.
- Anschließend klicken wir auf den Speichern unter… Eintrag des Kontext-Menüs.
Es öffnet sich nun der Speichern unter-Dialog des Editors, der uns beim Speichern der Java Quelldatei unterstützt. Das Abspeichern ist ein kritischer Schritt, da der Dateiname unbedingt korrekt vorgegeben werden muss.
Hinweis: Für den folgenden Schritt setzen wir voraus, dass der Ordner C:\JavaKurs selbständig angelegt wird. In diesen Ordner werden wir die Quelldatei abspeichern.
Wir speichern nun die Quelldatei folgendermaßen ab:
- Zunächst wählen wir als Speicherort den Ordner C:\JavaKurs aus.
- Anschließend geben wir den Dateinamen HelloWorld.java ein.
- Als Dateityp wählen wir den Eintrag Alle Dateien (*.*) aus.
- Den Dialog bestätigen wir einem Klick auf den Speichern Button.
Mit einem Klick auf den Speichern Button wird die Quelldatei HelloWorld.java
in dem ausgewähltem Verzeichnis, in unserem Fall C:\JavaKurs, gespeichert.
4.2 Kompilieren der Quelldatei
Als Nächstes werden wir die eben abgespeicherte Quelldatei HelloWorld.java
mit Hilfe des Java Compilers kompilieren lassen. Dabei wird der Java Quelltext in Java Bytecode übersetzt. Das Kompilieren werden wir in der Eingabeaufforderung durchführen.
Wir öffnen nun erneut die Eingabeaufforderung, wie hier beschrieben. Anschließend navigieren wir in das Verzeichnis, in welchem die Quelldatei abgespeichert wurde. In unserem Fall befindet sich die HelloWorld.java
Datei in dem Ordner C:\JavaKurs.
Mit dem Befehl dir
kann der Inhalt des Ordners ausgegeben werden. Dies ist in der unteren Abbildung dargestellt:
Wie anhand der oberen Abbildung zu erkennen ist, befindet sich die HelloWorld.java
Datei (Markierung A) in dem C:\JavaKurs Ordner. Somit können wir mit dem Übersetzen (Kompilieren) der Java Quelldatei beginnen.
Das Kompilieren starten wir nun mit folgendem Befehl:
javac.exe HelloWorld.java
Der Java Compiler beginnt sofort mit dem Kompilieren. Dabei übersetzt er den Quelltext in Java Bytecode und speichert diesen in der neuen Datei HelloWorld.class
im gleichen Verzeichnis ab.
Es sollten sich nun zwei HelloWorld-Dateien in dem Verzeichnis befinden:
- Die Java Quelldatei:
HelloWorld.java
- Die Java Bytecode-Datei:
HelloWorld.class
In der oberen Abbildung ist zum einen der Kompilierbefehl (Markierung A) und zum anderen die kompilierte Java Bytecode Datei HelloWorld.class
(Markierung B) zu erkennen.
Da wir jetzt die .class
Datei erzeugt haben, können wir als Nächstes unser erstes Java Programm starten!
4.3 Ausführen der selbst programmierten Java Anwendung
Um die kompilierte Java Bytecode Datei HelloWorld.class
auszuführen, wird der Java Interpreter java.exe
verwendet. Der Aufruf erfolgt in dem Ordner, in welchem sich die kompilierte Datei befindet.
Wir werden nun mit folgendem Befehl unsere Java Anwendung ausführen:
java.exe HelloWorld
Achtung! Die Endung .class
darf nicht mit angegeben werden.
Häufig gibt der Java-Interpreter die Fehlermeldung „NoClasDefFoundError“ aus. Gründe dafür sind:
- Der Name der Klasse ist falsch geschrieben.
- Es ist keine main() Methode vorhanden.
- Die main() Methode ist nicht korrekt deklariert.
- Die Endung
.class
wurde mit angegeben.
Unsere Java 13 Test-Anwendung sollte nun starten und in der Eingabeaufforderung die Meldung „Hello ProgrammierenLernenHQ World.“ ausgeben.
Hat alles korrekt funktioniert, sollte die Ausgabe wie folgt aussehen:
Wenn der oben abgebildete Text auch bei euch ausgegeben wird, ist das Oracle JDK 13 richtig installiert und euer erstes Java Programm funktioniert korrekt.
Herzlichen Glückwunsch!!!
Mit folgenden Links gelangt ihr zurück zu unserem großen Java Online-Kurs oder zurück zur übergeordneten Lektion Wie installiere ich Java.
Comments 3
Danke für die Anleitung, gut und verständlich erklärt
Super Anleitung, vielen Dank
Author
Hallo Nik,
danke für’s Lob! Ich hoffe, es hat alles funktioniert.
Viele Grüße, Chris